Fertighäuser bieten attraktive Vorteile: schnelle Bauzeiten, oft geringere Kosten und moderne Bauweisen. Doch sind sie für jeden Immobilienkäufer geeignet? In diesem Beitrag beleuchten wir, worauf Sie beim Kauf eines älteren Fertighauses achten sollten, um gesundheitliche Risiken und unangenehme Überraschungen zu vermeiden.

1. Gesundheitliche Risiken: Formaldehyd, Asbest und andere Schadstoffe prüfen

Ältere Fertighäuser, insbesondere aus den 60er bis 80er Jahren, wurden häufig mit problematischen Baustoffen errichtet. Formaldehyd, Lindan oder Asbest wurden damals zur Behandlung von Holz verwendet, um Feuergefahr und Schädlingsbefall zu reduzieren. Diese Stoffe können über Jahre in die Raumluft gelangen und gesundheitsschädlich sein.

Lösung:
Bevor Sie ein Fertighaus kaufen, lassen Sie ein Raumluftgutachten durchführen. Eine mikrobiologische Analyse zeigt, ob Schadstoffe in die Raumluft abgegeben werden. Auf diese Weise wissen Sie, ob das Haus sicher ist oder ob eine Sanierung notwendig wäre.

2. Asbestgefahr in älteren Bauelementen

In vielen Fertighäusern der 70er und 80er Jahre wurde Asbest in der Fassade oder im Fußboden verbaut. Asbest ist ein hochgradig gesundheitsschädlicher Stoff, der beim Umbau oder bei Schäden freigesetzt werden kann.

Tipp:
Wenn Sie den Verdacht auf Asbest haben, lassen Sie Proben nehmen und im Labor analysieren. Nur so können Sie sicher sein, dass keine gesundheitlichen Risiken bestehen.

3. Geruchsprüfung: Auf muffige Gerüche achten

Muffige oder unangenehme Gerüche im Haus sind oft ein Hinweis auf Feuchtigkeitsprobleme und möglicherweise auf Schimmel oder sogenanntes „Koranithölz“. Dieser Pilz kann im Holz wachsen und über Jahre gesundheitsschädlich werden, wenn er nicht entfernt wird.

Vorgehen:
Achten Sie auf den Geruch, wenn Sie das Haus besichtigen. Muffige Gerüche sollten abgeklärt werden, um teure Sanierungen zu vermeiden.

4. Isolierung und Wärmeverlust prüfen

Ein häufiges Vorurteil gegenüber Fertighäusern ist der hohe Wärmeverlust aufgrund dünner Wände. Moderne Fertighäuser sind jedoch oft hervorragend isoliert, und selbst bei älteren Häusern können Dämmungsmaßnahmen ergriffen werden.

Hinweis: Besichtigen Sie das Haus bei kühlen Temperaturen, um eventuelle Wärmeverluste zu bemerken, oder lassen Sie einen Energieberater die Isolation prüfen.

5. Umbau- und Renovierungsoptionen prüfen

Bei Fertighäusern fehlen oft vollständige Bauunterlagen, die genaue Informationen über tragende Wände und Balken enthalten. Dies ist besonders wichtig, wenn Sie Umbauten oder Erweiterungen planen.

Tipp: Fragen Sie den Verkäufer oder den Makler nach vollständigen Bauplänen und Objektunterlagen. Ein vollständiges Dossier erleichtert Ihnen die Planung und gibt Sicherheit für Umbauvorhaben.

6. Vorsicht bei unkooperativen Verkäufern

Sollte der Verkäufer zögern, ein Raumluftgutachten zuzulassen, oder keine vollständigen Unterlagen bereitstellen wollen, ist Vorsicht geboten. Ein kooperativer Verkäufer sollte kein Problem damit haben, alle notwendigen Informationen bereitzustellen.