Die Frage "Wie viel Haus kann ich mir leisten?" beschäftigt viele Menschen, die den Traum von den eigenen vier Wänden haben. In diesem Beitrag zeigen wir dir anhand einer bewährten Methode, wie du dein Budget realistisch planst, um sicherzustellen, dass du dich nicht übernimmst.
Die Faustregel zur Budgetplanung
Ein einfacher, aber effektiver Ansatz zur Budgetplanung für den Immobilienkauf ist die Faustformel: Familieneinkommen x 75. Diese Berechnung hat sich in der Praxis vielfach bewährt, um ein realistisches Kreditvolumen zu ermitteln.
Beispiel: Eine Familie mit einem Gesamtnettoeinkommen von 4.308 Euro (inkl. Kindergeld) hat laut dieser Faustformel ein Kreditvolumen von 323.100 Euro. Die monatliche Belastung bei einer 4-prozentigen Annuität (Kombination aus Zins und Tilgung) würde etwa 1.077 Euro betragen.
Der Blick auf die Ausgaben
Neben der Kreditrate musst du auch deine persönlichen Fixkosten im Blick haben. Ein Beispiel aus unserer Beratung:
- Autokosten: 500 Euro
- Essen und Kleidung: 700 Euro
- Vereinsbeiträge: 150 Euro
- Rücklagen für Urlaub: 200 Euro
- Kita-Kosten: 300 Euro
Insgesamt hatte diese Familie monatliche Fixkosten von 2.650 Euro, ohne die Wohnkosten. Das verbleibende verfügbare Einkommen sollte dann für die monatliche Kreditrate genutzt werden.
Was ist mit den Nebenkosten?
Neben der Kreditrate musst du auch die Nebenkosten der Immobilie berücksichtigen, z. B. für Strom, Wasser, Instandhaltung und Versicherungen. Eine gute Faustregel ist hier, mit etwa 3 Euro pro Quadratmeter zu rechnen. Bei einem 150 m² großen Haus wären das etwa 450 Euro pro Monat. Diese Kosten solltest du ebenfalls in dein Budget einfließen lassen.
Vorsicht vor Überfinanzierung
In unserem Beispiel bot die Bank der Familie ein Kreditvolumen von 465.264 Euro an. Dies hätte jedoch zu einer monatlichen Belastung von 1.550 Euro geführt – eine Differenz von 342 Euro im Vergleich zu den verfügbaren Mitteln der Familie. Eine Überfinanzierung führt oft zu Einschränkungen im Lebensstandard, z. B. beim Urlaub oder anderen Freizeitaktivitäten.
Tipp: Wähle ein Kreditvolumen, das deinen finanziellen Spielraum nicht überstrapaziert. In unserem Beispiel wäre die empfohlene Rate von 1.077 Euro pro Monat ideal.
Eigenkapital und langfristige Planung
Die Frage, wie viel Eigenkapital du einbringst, spielt eine zentrale Rolle in deiner Finanzplanung. Zusätzlich solltest du mögliche Veränderungen in deiner Lebenssituation berücksichtigen, z. B. Gehaltssteigerungen, Elternzeit oder geplante Ausgaben.
Tipp: Bringe so viel Eigenkapital wie möglich in die Finanzierung ein, um die monatliche Belastung zu senken. Plane zudem mögliche Veränderungen in deinem Einkommen realistisch ein.
Der Profi-Tipp: Finanzielle Simulation
Bevor du dich für eine Immobilie entscheidest, solltest du eine finanzielle Simulation durchführen. In unserem Beispiel hatte die Familie zuvor 1.000 Euro Warmmiete gezahlt. Wir empfahlen ihnen, den Betrag der zukünftigen Mehrbelastung von 527 Euro (durch Kreditrate und Nebenkosten) monatlich zur Seite zu legen, um zu sehen, wie sich diese Belastung anfühlt. So konnten sie nach sechs Monaten nicht nur feststellen, dass sie mit der Belastung zurechtkamen, sondern auch 3.261 Euro an zusätzlichem Eigenkapital ansparen.